Feuchtwiese Hacklbrunn
Bei dieser strukturreichen Wiese gewinnt man einen Eindruck, wie die Landschaft im Mühlviertel vor hundert Jahren ausgesehen hat.
Entwicklungsziel
Die Wiese soll in ihrer Vielfalt erhalten bleiben und in Bezug auf den Schutz bedrohter Arten wie das Braunkehlchen weiterentwickelt werden.
Kurzbeschreibung der Fläche
Mühlviertel, Bezirk Freistadt, Gemeinde Sandl, 1.5 ha, Pachtfläche der Stiftung für Natur, betreut seit 2008
Die am Grünen Band Europas gelegene Wiese ist sehr vielgestaltig, was sich positiv auf die Artenvielfalt auswirkt: es gibt sowohl trockene, als auch sehr nasse Bereiche, Gebüsch- und Baumgruppen sowie große Steine. Wasser gefüllte Gräben durchziehen die Wiese ebenso wie ein kleiner naturnaher Bach, die Maltsch. Dieser tritt hier regelmäßig über die Ufer. An vielen Stellen ist die Vegetation sehr niedrig. Die Bodenoberfläche ist ziemlich uneben. Stellenweise ist der Boden kiesig, in vielen Bereichen aber auch anmoorig.
Die Verzahnung von Gebüschen mit der Wiese kommt beispielsweise dem hier nachgewiesenen Neuntöter (Lanius collurio) entgegen.
Schutz und Management
Um die Artenvielfalt hier zu erhalten, ist es notwendig, die Wiese regelmäßig zu mähen und das Mähgut zu entfernen. Aufgrund der stellenweise sehr nassen Bereiche und dem Vorhandensein von Steinen, Gräben und Gebüschgruppen ist die Bewirtschaftung sehr mühsam und schwierig. Es fällt bei der Mahd deshalb viel Handarbeit an. Derzeit wird die Fläche einmal jährlich im Sommer gemäht. Um zu allen Teilen der Wiese zufahren zu können, wurden aus Holz mehrere Überfahrten über Gräben angelegt. Regelmäßig werden zudem die Gräben händisch geräumt, um die Bewirtschaftbarkeit der Fläche zu gewährleisten. Dabei wird aber darauf geachtet, dass die Wiese nicht trockengelegt wird. Kleine Wiesengräben stellen eine Bereicherung für die Naturvielfalt dar.
Da für das seltene Braunkehlchen (Saxicola rubetra) hier ein potenzieller Lebensraum vorhanden ist, sollen einige Bäume in der Wiese entfernt werden.
Schutzgüter
Das gefährdete Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) besticht mit seinen weißen Wollschöpfen während der Samenreife und ist dadurch ein sehr auffälliges Gras nasser Wiesen. Im Mühlviertel ebenfalls gefährdet ist die Alant-Kratzdistel (Cirsium heterophyllum), die eine markante weiße Blattunterseite aufweist. Vielen Menschen ist die Arnika (Arnica montana) als Heilpflanze gut bekannt. Doch sollte die im Mühlviertel stark bedrohte Art unbedingt geschont werden.
Vereinzelt ist hier die Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) zu finden. Sie benötigt Feuchtgebiete und kommt im Mühlviertel nur sehr zerstreut und meist in höheren Lagen vor. Der Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) ist ebenfalls ein Bewohner von Feuchtwiesen, ist aber noch verbreiteter als die vorige Art.
News
Neophytenentfernung
Hackeln in Hacklbrunn
- © Martin Schwarz
- © Martin Schwarz
- Österreichische Gämswurz © Claudia Leitner
- © Claudia Leitner
- 2017 Lupinenbekämpfung © Andi Abfalter
- 2018 Lupinenbekämpfung © Julia Kropfberger
- © Martin Schwarz
- © Julia Kropfberger