Katzenwald Niederkappel
Durch die Steilheit und Unzugänglichkeit verbirgt der Hangwald seine Naturschätze vor den Menschen.
Entwicklungsziel
Die Erhaltung des naturnahen Waldes mit seinen Sonderstandorten ist hier das wichtigste Ziel, wobei die Totholzmenge noch zunehmen soll.
Kurzbeschreibung der Fläche
Mühlviertel, Bezirk Rohrbach, Gemeinde Niederkappel, 5.9 ha, Eigentum des Naturschutzbundes, betreut seit 2007
Steil fällt das Gelände hier zur Donau ab. Auf diesem Südhang stockt ein Mischwald, in dem erfreulicherweise nur wenige der hier nicht standortgerechten Fichten vorhanden waren. Die häufigste Baumart ist die Rot-Buche (Fagus sylvatica), gefolgt von der Hainbuche (Carpinus betulus). Besonders zahlreich wachsen auf der Fläche noch Linden. Mehrere Felsbereiche erzeugen hier Sonderstandorte und fördern die Lebensraumvielfalt. Hier wachsen als weitere Baumarten die Trauben-Eiche (Quercus petraea) und die Rot-Föhre (Pinus sylvestris).
Schutz und Management
Die hier nicht standortgerechte Fichte, die im oberen Bereich vorkam, wurde entfernt. Zudem erfolgten Ende 2017 Auflichtungsmaßnahmen auf einem größeren Felsstandort, um wärmeliebende, seltene Arten zu fördern. Die Bäume, die an diesen Stellen umgeschnitten wurden, verblieben als Totholz im Wald. Einige Stämme wurden auf den sonnenexponierten Felsbereichen belassen, wodurch sie für seltene Totholz bewohnende Käferarten besonders attraktiv sind. Die Äste aber wurden weitgehend von hier entfernt, damit sich das Falllaub nicht anreichert, was zu einer unerwünschten Nährstoffzunahme führen würde. Am Rand der Auflichtungsfläche wurden Elsbeeren (Sorbus torminalis) gepflanzt. Zur gefahrlosen Begehung des Wanderweges wird es immer wieder einmal notwendig sein, einzelne Bäume umzuschneiden, diese verbleiben aber ebenfalls als Totholz im Bestand. Ansonsten erfolgen keine Eingriffe, da dieser weitgehend naturnahe Wald außer Nutzung gestellt wurde.
Schutzgüter
Der naturnahe Wald einschließlich des Totholzes ist hier ein wesentliches Schutzgut. Davon profitieren zahlreiche totholzbewohnende Käferarten, aber auch Spechte wie der größte europäische Specht, der Schwarzspecht (Dryocopus martius). Die größte heimische Schlange, die Äskulapnatter (Zamenis longissimus), findet hier ebenso einen geeigneten Lebensraum. Auf den besonnten Felsstandorten kommt die Smaragdeidechse (Lacerta viridis) vor.
- © Claudia Leitner
- © Claudia Leitner
- Äskulapnatter © Josef Limberger
- © Martin Schwarz
- © Martin Schwarz
- © Martin Schwarz
- © Martin Schwarz