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Sonnenwald Niederkappel

Dieser steile und unwegsame Hangwald vermittelt einen Hauch von Wildnis.

Entwicklungsziel

Die Erhaltung des naturnahen Waldes einschließlich der Sonderstandorte und des Totholzes steht hier im Vordergrund.

Kurzbeschreibung der Fläche

Mühlviertel, Bezirk Rohrbach, Gemeinde Niederkappel, 5.4 ha, Eigentum des Naturschutzbundes, betreut seit 2007

Das Gelände fällt hier steil zur Donau hin ab, und der Wald grenzt direkt an den Fluss. Ein naturnaher Mischwald stockt auf diesem südost-exponierten Hang. Die Buche (Fagus sylvatica) ist die häufigste Baumart. Weitere verbreitete Arten sind Hainbuche (Carpinus betulus), Esche (Fraxinus excelsior), Linde (Tilia sp.), Ahorn (Acer sp.) und Ulme (Ulmus sp.). Durchschnittlich weisen die Bäume ein Alter von knapp 90 Jahren auf. Die Bodenverhältnisse variieren von tief- bis flachgründig. Stellenweise gibt es Felsen sowie eine gehölzfreie Blockhalde, die zur Auflockerung des Waldes beitragen und die Strukturvielfalt erhöhen.

Schutz und Management

Die wenigen im Randbereich vorhandenen Fichten wurden entfernt, da sie hier nicht standortgemäß sind. Der Wald wurde generell außer Nutzung gestellt. Künftig sollen Eingriffe nur dann getätigt werden, wenn dies zur Förderung bedrohter Arten notwendig ist. Dafür sollen an felsigen Standorten sowie neben der Blockhalde Bäume umgeschnitten werden, damit Arten, die trockene und wärmebegünstigte Lebensräume benötigen, gefördert werden. Umgeschnittene Bäume verbleiben in einem solchen Fall als Totholz im Bestand.

Schutzgüter

Ein wesentliches Schutzgut ist der naturnahe Wald mit seinen Sonderstandorten und dem Totholz. Letzteres ist ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Insektenarten wie Schwarzkäfer und Raubplattkäfer. Eine artenreiche Vogelwelt, darunter Schwanzmeise (Aegithalos caudatus) und Grauschnäpper (Muscicapa striata), findet sich in diesem Wald. Der Kolkrabe (Corvus corax) ist hier ebenfalls zu beobachten. Im unteren Teil kommt der in Oberösterreich vom Aussterben bedrohte Immergrüne Streifenfarn (Asplenium adiantum-nigrum) vor. Auch die wärmeliebende Smaragdeidechse (Lacerta viridis) findet hier einen Lebensraum.