Sumpfwiese Walleiten
Umschlossen von intensiv genutztem Fichtenwald präsentiert sich die Sumpfwiese Walleiten als Hotspot für die Natur.
Entwicklungsziel
Das Ziel ist hier die Erhaltung unterschiedlicher Feuchtstandorte wie extensiv genutzter Wiese und Sumpfwald einschließlich bedrohter Arten.
Kurzbeschreibung der Fläche
Innviertel, Bezirk Schärding, Gemeinde St. Ägidi, 2.6 ha, Eigentum des Naturschutzbundes, betreut seit 1992
Die von Fichtenwald umgebene Fläche beherbergt eine extensiv genutzte Wiese sowie einen derzeit ungenutzten Pfeifengrasbestand (Molinia caerulea). Beide Bereiche sind durch einen Moorwald getrennt. Hier wachsen vor allem Schwarz-Erlen (Alnus glutinosa), Weiden (Salix spp.) und auch Fichten (Picea abies). Zudem befindet sich hier sowohl stehendes als auch liegendes Totholz. Der Untergrund ist teilweise sumpfig. Im Westen grenzt eine Pfeifengraswiese an, wo zwischen dieser dominanten Grasart auch seltene Pflanzenarten vorkommen. Ein kleiner schlecht wüchsiger Schilfbestand (Phragmites australis) sowie zwei Teiche ergänzen die Lebensraumvielfalt.
Die leicht nach Norden geneigte Mähwiese im Nordteil des Gebietes ist durchwegs mager und überwiegend niedrigwüchsig. Einige Bereiche sind relativ trocken. Die tiefer gelegenen Teile sind durchwegs nass bis sumpfig. Im Untergrund ist hier Torf vorhanden.
Schutz und Management
Der Nordteil wird einmal jährlich im August gemäht, wobei das Mähgut im nässesten Bereich händisch abtransportiert werden muss. Vom Wald dringen Gehölze in Richtung Wiese vor, weshalb diese immer wieder zurückgeschnitten bzw. ganz entfernt werden. Die Fichten im Moorwald wurden großteils entfernt , um die Beschattung der Bodenvegetation zu verringern. Derzeit werden Überlegungen angestellt, einen Teil des Pfeifengrasbestandes regelmäßig zu mähen. Aufgrund der vielen hohen Bülten und kleiner Faulbaumbüsche wurde die Fläche bereits mittels Schlägelmähers in einen mähbaren Zustand gebracht. Dafür wurde eine neue Zufahrt errichtet.
Schutzgüter
An nassen Stellen auf der Mähwiese gedeihen Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) und Fieberklee (Menyanthes trifoliata). Die Bestände beider Arten haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica) profitiert von der zunehmenden Vernässung ehemals trockener Wiesenbereiche und hat sich dementsprechend ausgebreitet. Der gefährdete Europäische Siebenstern (Trientalis europaea) ist auf der Sumpfwiese Walleiten ebenso zu finden, wie das Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum), die stark gefährdete Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) und die Breitblättrige Fingerwurz (Dactylorhiza majalis). Regelmäßig ist hier die Bergeidechse (Zootoca vivipara) zu beobachten. Die feuchten offenen Bereiche besiedeln der Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) und die Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera brachyptera).
- © Claudia Leitner
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- Gelege der Kleinen Goldschrecke © Claudia Leitner
- Cladonia sp. © Claudia Leitner
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- © Martin Schwarz
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