Trespenwiese Landshaag
Bunte Blütenpracht unter verfilzter Grasnarbe – eine verbrachte Magerwiese wird wiederbelebt.
Entwicklungsziel
Ziel auf dieser Pachtfläche ist der Erhalt der artenreichen Magerwiese mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt durch die Wiederaufnahme der Mahd.
Kurzbeschreibung der Fläche
Mühlviertel, Bezirk Urfahr Umgebung, Gemeinde Feldkirchen an der Donau, 0.8 ha, Pachtfläche der Stiftung für Natur, betreut seit 2015.
Die blüten- und kräuterreiche Magerwiese ist überwiegend von Waldflächen umrahmt. Sie grenzt im unteren, südlichen Bereich an einen Schilfbestand, durch den ein von Gehölzen gesäumter Graben führt. Im Norden folgt eine weitere Wiesenfläche. Die südexponierte Wiese ist zum Teil recht steil und trocken, im südlichen Teil beinahe eben mit frischem bis feuchtem Untergrund. Durch die mehrere Jahre nicht durchgeführte Mahd bedeckte ein dichter Grasfilz den Boden, als die Stiftung für Natur die Betreuung übernahm. Dieser Filz ist mittlerweile entfernt. Der überwiegende Teil der Wiese ist gut wüchsig, nur kleinere Bereiche sind sehr mager und niedrigwüchsig.
Schutz und Management
Diese artenreiche Wiese wurde seit 2011 nicht gemäht und verbrachte zusehends. Vor einigen Jahren wurden Gehölze angepflanzt, die inzwischen entfernt wurden. Da hier aber typische und seltene Arten der Magerwiesen vorkommen, wurde die Mahd 2015 wieder aufgenommen.
Eine Pflege mit regelmäßiger Mahd und Abtransport des Mähgutes ist notwendig, um den Lebensraum mit seiner vielfältigen Lebewelt zu erhalten und zu fördern. Derzeit wird die Fläche zwei Mal pro Jahr gemäht. Nach Aushagerung der Wiese soll auf eine einmalige Mahd umgestellt werden. Problematisch ist das Vorkommen der Lupine (Lupinus polyphyllus) und der damit einhergehenden Anreicherung des Bodens mit Stickstoff. Deshalb wird diese ursprünglich nicht heimische Pflanze durch gezielte Maßnahmen bekämpft.
Schutzgüter
Bedingt durch den speziellen Lebensraum des Halbtrockenrasens, der zumindest in Teilbereichen noch vorhanden ist und der sich durch relative Nährstoffarmut und Trockenheit auszeichnet, findet man hier eine reiche Pflanzen- und Tierwelt. Beispielsweise gedeihen hier eine Reihe immer seltener werdende Pflanzenarten, wie die Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) sowie Orchideen. Die typischen Heuschreckenarten von Magerwiesen wie der Heidegrashüpfer (Stenobothurs lineatus) und die Zweifarbige Beißschrecke (Metrioptera bicolor) kommen derzeit an kleineren mageren Stellen vor. Durch die Aushagerung der Fläche aufgrund der Mahd ist zu erwarten, dass diese Arten sich wieder ausbreiten. 2016 erfolgte hier der Erstnachweis der Randwanze Ceraleptus lividus für Oberösterreich. Ein Bewohner trockenwarmer Standorte ist der hier regelmäßig, sonst aber meist selten anzutreffende Langhaarige Scheckhornbock (Agapanthia intermedia). Die Tagfalterfauna ist auf der Fläche relativ artenreich vertreten. Darunter befinden sich der Kleine Perlmutterfalter (Issoria lathonia), der Mauerfuchs (Lasiommata megera) und der Schwalbenschwanz (Papilio machaon).
- © Claudia Leitner
- © Claudia Leitner
- Kartäusernelke © Claudia Leitner
- Wiesensalbei © Claudia Leitner
- © Claudia Leitner
- © Claudia Leitner
- © Claudia Leitner
- © Erich Hörtenhuemer
- © S. Krainz