Neuer Lebensraum für bedrohte Arten
Während noch immer Lebensräume von Tieren und Pflanzen durch Verbauung, Intensivierung in der Land- und Forstwirtschaft usw. vernichtet werden, hat es sich die letztes Jahr gegründete Stiftung für Natur des Naturschutzbundes zur Aufgabe gemacht, Habitate für seltene Arten zu sichern bzw. zu schaffen.
Ein großer Erfolg konnte jetzt in Leonding verzeichnet werden. Die Stadt stellte der Stiftung für Natur kostenlos eine ehemals als Acker genutzte Fläche zur Verfügung. Durch das Aufbringen nährstoffarmen Erdreichs und von Pflanzensamen aus artenreichen Magerwiesen in der Umgebung, präsentierte sich heuer bereits ein Großteil der Fläche als Blütenmeer. Doch die Sensation lebt auf einem vegetationslosen Bereich. Hier konnte der Zoologe Dr. Martin Schwarz den Wiener Sandlaufkäfer (Cylindera arenaria) feststellen. Er galt lange Zeit in Oberösterreich als ausgestorben, konnte mittlerweile in Pulgarn wieder gefunden werden. In Leonding ist jetzt eine zweite Population entdeckt worden. Durch Offenhalten der Fläche sichert die Stiftung für Natur hier diese äußerst seltene Art. Der ursprüngliche Lebensraum der Art, Sandbänke größerer Flüsse, ist bei uns durch Flussverbauungen fast vollständig vernichtet worden.
Beinahe 300 Hektar werden in Oberösterreich bereits von der Stiftung für Natur betreut. David Priller, Geschäftsführer der Stiftung für Natur, ist derzeit in Verhandlungen, weitere wertvolle Naturflächen anzukaufen, um sie für seltene Tiere und Pflanzen zu sichern. „Wenn jemand gefährdete Lebensräume kennt, dann würden wir uns freuen, wenn er uns dies mitteilt. Wir suchen immer nach Menschen, die bei der Pflege der Wiesen mithelfen möchten. Natürlich freuen wir uns auch über finanzielle Unterstützung. Wenn sich also jemand angesprochen fühlt oder jemanden kennt, der sich gerne engagieren möchte, freuen wir uns über jeden Kontakt“ erläutert Ing. Martin Sevcik, Vorstandsvorsitzender der Stiftung für Natur des Naturschutzbundes.