Schutz seltener Lebensräume durch Ankauf der Traunau
Die Stiftung für Natur des Naturschutzbundes OÖ kauft mit Unterstützung durch die voestalpine Teile der Traunau bei Ebelsberg, um seltene Lebensräume zu bewahren.
Durch eine großzügige finanzielle Unterstützung der voestalpine konnte die Stiftung für Natur nun einen großen Teil der Traunauen bei Ebelsberg ankaufen und so als urtümlichen Auenlebensraum für zukünftige Generationen sichern. „Durch den Ankauf können die hier vorkommenden Auwälder mit ihren zahlreichen seltenen Tieren und Pflanzen auch Mitten in einer Großstadt auf lange Sicht erhalten werden“, erläutert Ing. Martin Sevcik, Vorstandsvorsitzender der Stiftung für Natur.
Durch ein geplantes Renaturierungsprojekt der Traun soll das angekaufte Gebiet aus naturschutzfachlicher und wasserbaulicher Sicht zudem noch verbessert werden. Die Traun soll in Zukunft diese Auwaldflächen (ca.10 ha) wieder regelmäßig überschwemmen dürfen und dadurch wieder auf einem kleinen Flussabschnitt eine gewisse natürliche Dynamik erhalten.
Naturparadies Flussau
Auen zählen zu Mitteleuropas artenreichsten und bedrohtesten Lebensräumen. Wo der Fluss bei Hochwasser über seine Ufer tritt und das Grundwasser ansteigen lässt, wo Wasser und Land immer wie¬der eins werden, dort ist die Au. Sie wird vom Fluss gestaltet und ist dadurch enorm reich an unterschiedlichsten Lebens¬räumen: trockene Kiesinseln, feuchte Auwiesen, Auwälder, nasse Tümpel, alte Flussarme und Altwässer.
„Wasser in den verschiedensten Formen ist das Elixier einer intakten Aulandschaft. Auf den wenigen verbliebenen Prozent Auflächen kommen aber rund zwei Drittel aller heimischen Lebensgemeinschaften vor“, so Dr. Martin Schwarz, Zoologe der Stiftung für Natur. Eine Au wirkt ähnlich wie ein Schwamm als Wasserspeicher und kann bei Hochwasser gewaltige Mengen an Wasser zurückhalten und wieder langsam an den Fluss abgeben.
Drastische Folgen der Begradigung
Auch die Traun ist von massiven menschlichen Eingriffen nicht völlig verschont geblieben: Schon vor fast 200 Jahren wurde sie begradigt, der wilde verzweigte Flusslauf in ein gerades Bett mit befestigen Ufern gezwängt.
In den letzten 50 Jahren wurde der Flusslauf durch Kraft¬werksstufen zerstückelt und eingestaut. Die Traun kann sie nicht mehr gestalten, die Ufer werden steiler, gleichen immer mehr einem Kanal. Und die Auen sind vom Wasser immer mehr abgekoppelt, sie drohen zu vertrocknen.
Problemlösung ist möglich
Die Probleme der Traun sind aber lösbar: Wenn die Traun wie¬der in einen Naturfluss verwandelt wird, indem die Uferverbauung streckenweise entfernt wird, regeneriert sie sich von allein. Die Traun hat ein riesiges Potential. Dieses Potential müssen wir einfach nutzen. Erst dann kann die Traun zeigen, was wirklich in ihr steckt. Und wir erhalten ein kleines Stück Wildnis zurück - mitten in Linz.