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Koaserin

Ein Herzstück des Naturschutzbundes erweist sich als Vogelparadies mit immenser Artenvielfalt.

Entwicklungsziel

Zentral ist im Naturschutzgebiet Koaserin der Erhalt der reich strukturierten Landschaft mit ihren abwechslungsreichen Brache- und Mähflachen. So kann die vielfältige Vogelwelt der Koaserin bewahrt und gefördert werden.

Kurzbeschreibung der Fläche

Hausruckviertel, Bezirk Grieskirchen, Gemeinde Peuerbach, Heiligenberg und Neukirchen am Walde, 28 ha, Eigentum des Naturschutzbundes Oberösterreich, betreut seit 1996

Die Koaserin ist eine Wiesen- und Sumpflandschaft nordöstlich von Peuerbach, die durch Sedimentationsvorgänge des Leithenbaches entstanden ist.
Bis Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden die ehemals noch trockeneren Wiesen in der Koaserin mehrmals im Jahr gemäht und somit intensiv genutzt. Durch vermehrte Hochwässer veränderten sich diese Flächen grundlegend: Es kam zu einer Vernässung der bachnahen Wiesen. Jährlich kommt es zu Überschwemmungen, insbesondere im Frühjahr bei der Schneeschmelze. Umgeben von überwiegend intensiv genutzten Grünland- und Ackerflächen findet man im Naturschutzgebiet extensiv gemähte Feuchtwiesen und Brachen. Mittig schlängelt sich der von Galeriegehölzen gesäumte Leithenbach. Hier findet man oftmals „angeknabberte“ Bäume. Dies sind Spuren des Bibers, der sich im Winter von Rinden und Zweigen ernährt und hier einen ungestörten Lebensraum findet. Mitte der 1980er Jahre war geplant, die zusammenhängenden Wiesenflächen der Koaserin als Rückhaltebecken zu nutzen. Nur durch massiven Widerstand der Anrainer und den Anstrengungen des Naturschutzbundes Oberösterreich konnten diese Pläne vereitelt werden. Seit 2004 ist die Koaserin ein Naturschutzgebiet, dessen zentraler Schutzzweck die Bewahrung und Förderung der Vogelwelt des Gebietes ist. Ein Lehrpfad informiert über die Kostbarkeiten der Natur, auf zwei Aussichtsplattformen kann man in Ruhe die Vogelwelt beobachten.

Schutz und Management

Bei den ehemals teils intensiv genutzten Wiesen und Feldern wurde die Düngung eingestellt, in manchen Bereichen wird eine Mahd ab 15. Juni durchgeführt. Großteils sind die Wiesen zweischürig, wobei die Mahd flexibel an die Bedürfnisse der Vögel angepasst ist. Einige Flächen werden nicht gemäht, auch werden in den gemähten Bereichen Brachestreifen angelegt. Das Zurückdrängen des gebietsfremden Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera) wird mittels Mahdmanagement versucht. Zur Verbesserung der Situation für Arten, die stehende Gewässer oder Sumpfzonen benötigen, wurden mehrere Flachwasserstellen angelegt. Damit die Wiesen in der derzeitigen Größe erhalten bleiben und nicht zu stark beschattet werden, erfolgt regelmäßig das Zurückschneiden von Gehölzen. Dabei wird aber darauf geachtet, dass ein Teil davon als Totholz im Gebiet verbleibt. An manchen Stellen hat sich der Galeriewald neben dem Leithenbach zu einem idyllischen Bestand mit viel Totholz entwickelt. Diese Bereiche sollen, soweit wie möglich, sich selbst überlassen und nicht genutzt werden.

Schutzgüter

Insbesondere die reichhaltige Vogelwelt der Koaserin fasziniert mit Arten wie der Rohrammer (Emberiza schoeniclus), die Röhricht und Schilfbestände als Lebensraum benötigt, sowie der seltenen Bekassine (Gallinago gallinago). Im Jahreslauf kann man im Naturschutzgebiet Koaserin über 90 Vogelarten beobachten. In den feuchten Bereichen ist die ansonsten seltene Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) häufig zu finden. Der Leithenbach selbst dient der seltenen Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) und der Flussmuschel (Unio tumidus) als Lebensraum.

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