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Remise Leonding

Wie sich aus einen halben Hektar Ackerland eine blütenreiche Wiese entwickelt.

Entwicklungsziel

Ziel auf der Fläche neben der Straßenbahn-Remise ist, dass sich eine artenreiche Wiese entwickelt, die Lebensraum für seltene Arten bietet.

Kurzbeschreibung der Fläche

Traunviertel, Bezirk Linz-Land, Gemeinde Leonding, 0.5 ha, Pachtfläche der Stiftung für Natur, betreut seit 2011

Im Jahre 2011 stellte die Stadt Leonding dem Naturschutzbund Oberösterreich eine ca. 5000 m² große Fläche zur Verfügung. Diese wurde früher als Acker genutzt und war bei der Übernahme durch den Naturschutzbund ohne Bewuchs. Da artenreiche Magerwiesen hochgradig bedroht und im oberösterreichischen Zentralraum nur mehr in kleinen Resten vorhanden sind, soll die Remise durch das Einbringen von Arten mittels Heublumensaat sowie jährlicher Mahd in einen solchen Lebensraum umgewandelt werden. Mittlerweile sind große Teile der Fläche mit dichter Vegetation bedeckt, wobei ein großer Blütenreichtum vorhanden ist. Kleinere Bereiche besitzen einen niedrigen und lückigen Pflanzenbewuchs, was die biologische Vielfalt auf der Fläche erhöht.

Schutz und Management

Auf die Fläche wurde eine Schicht aus etwas magerem und lehmreichem Erdreich aufgebracht, damit diese nicht bzw. kaum mehr nach Norden geneigt ist, was für die Förderung bedrohter Pflanzenarten magerer Wiesen von Vorteil ist. 2011 wurden von nahe gelegenen Halbtrockenrasen Samen von der Kleinen Wachsblume (Cerinthe minor), vom Aufrechten Ziest (Stachys recta), der Roten Zaunrübe (Bryonia dioica), der Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum) und anderen Arten gesammelt und hier ausgebracht. Zusätzlich wurde von der „Fuchsenmutter“, einem Halbtrockenrasen mit seltenen Arten, Mähgut aufgebracht, damit darin enthaltene Samen ausfallen und hier keimen können. Bei Bedarf werden diese Maßnahmen wiederholt. Für das Gelingen des Projekts ist in Zukunft eine extensive Bewirtschaftung mit Abtransport des Mähgutes unbedingt notwendig. Als weitere Managementmaßnahme wurde im Nordteil eine flache und wenige Quadratmeter große Mulde ausgehoben, die mit einer Folie versehen wurde. Diese Mulde, die nur zeitweise Wasser enthält, ist ein potenzielles Laichgewässer für Gelbbauchunke und Wechselkröte. Eine kleine Fläche wird regelmäßig vom Bewuchs befreit, damit diese als wertvoller Nistplatz für Wildbienen, für Sandlaufkäfer und andere Rohbodenbewohner erhalten bleibt. Im Herbst 2016 wurde an der Grundgrenze eine etwa 100m lange, niedrigwüchsige Hecke angelegt.

Schutzgüter

Aufgrund der durchgeführten Managementmaßnahmen konnten erste Erfolge, wie das Aufkommen der in Oberösterreich gefährdeten Kleinen Wachsblume (Cerinthe minor), verzeichnet werden. Der hier blühende Wundklee (Anthyllis vulneraria) ist eine Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten. Weitere Schutzgüter werden in den nächsten Jahren dazukommen. Die Zweifarbige Beißschrecke (Metrioptera bicolor), der Kurzschwänzige Bläuling (Cupido argiades) und der Trauerspinner (Penthophera morio) konnten bereits festgestellt werden. Eine große Sensation war das Auftauchen des Wiener Sandlaufkäfers (Cylindera arenaria viennensis) auf einer Rohbodenstelle. Die Fläche ist mittlerweile ein Lebensraum für viele Wildbienen, darunter die Feldweg-Schmalbiene (Lasioglossum malachurum), die Langlebige Schmalbiene (Lasioglossum marginatum), die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae) und die Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata).

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