Ahörndl Moor
Ein Naturdenkmal mit Sanierungsbedarf verweilt bisweilen noch im Dornröschenschlaf.
Entwicklungsziel
Ziel ist es, die zentrale Moorfläche zu sanieren und die umliegenden Bereiche einen Moorrandwald zu belassen bzw. zu fördern.
Kurzbeschreibung der Fläche
Innviertel, Bezirk Schärding, Gemeinde Kopfing im Innkreis, 1.6 ha, Eigentum des Naturschutzbundes Oberösterreich, betreut seit 1991
Vier Kilometer nördlich von Kopfing befindet sich das Ahörndl-Moor, eines der letzten Moorreste einer einst großflächigen Moorlandschaft im Sauwald. Ab 1950 wurde hier der Großteil der Moorflächen entwässert und gedüngt um der Landwirtschaft einen höheren Ertrag zu bringen. Die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt dieser Lebensräume ging so zum größten Teil verloren.
Im östlichen Teil findet sich ein relativ offener, gehölzarmer Bereich, hier herrscht das Große Pfeifengras (Molinia arundinacea) vor. Dichter Streufilz ist am Boden vorhanden. Die fehlende Durchnässung des oberen Bereichs des Torfkörpers führt dazu, dass die typische Hochmoorvegetation verschwindet und hier Rot-Föhre (Pinus sylvestris), Birken (Betula pubescens und Betula pendula) und Faulbaum (Frangula alnus) stocken. Auch gedeihen immer mehr Fichten (Picea abies) auf der ehemals gehölzfreien Fläche. Das Ahörndl-Moor wurde früher als Streuwiese genutzt, heute ist diese bedingt durch Entwässerung und die Aufgabe der extensiven Nutzung als Brache anzusprechen. Die entwässernde Wirkung der randlichen Gräben gefährdet das Ahörndl-Moor akut in seinem Fortbestand. Durch die Entwässerungsgräben wird einerseits das aus den höheren Bereichen in das Moor einströmende Hangwasser vorzeitig abgeleitet, andererseits verursachen die Gräben auch eine Absenkung des mooreigenen Grundwasserspiegels.
Schutz und Management
Umfangreiche Voruntersuchungen zur Topographie der Mooroberfläche und des mineralischen Untergrunds und zur Mächtigkeit der Torfschichten durch Sondierungen wurden bereits durchgeführt. Zusätzlich wurde ein hydrologisches Messnetz installiert. Mit Hilfe von Dauerpegeln konnten die Wasserspiegelschwankungen im Jahr 2003 festgehalten werden, im Herbst 2014 sind zwei Pegelrohre gesetzt worden. Basierend auf den gesammelten Daten wurde nun ein entsprechendes Sanierungskonzept ausgearbeitet. Im Frühjahr 2015 wurde auf einer Probefläche die oberste Bodenschicht entnommen. Diese Flachabtorfung soll die Lebensraumvielfalt erhöhen und seltene Moorarten fördern. Zusätzlich sollen die Gräben innerhalb der Fläche mit Grabensperren verschlossen werden. Der Ringraben um das Ahörndl Moor bleibt unangetastet, damit sich der Wasserhaushalt der angrenzenden Flächen nicht verändert. Zusätzlich ist das Entfernen der stockenden Fichten und eine Reduktion der Bäume und Sträucher auf der Fläche geplant.
Schutzgüter
Selten findet man Vertreter der einer typischen Moorvegetation wie die stark gefährdete Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), das Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum) und die standorttypischen Torfmoose (Sphagnum spp.). Vereinzelt ist der Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre) anzutreffen.
Nur mit einem sehr geübten Auge und viel Glück kann man den Zweipünktigen Kreuzdornbock (Menesia bipunctata) beobachten. Dieser Käfer ist in seiner Entwicklung auf das Vorkommen des Faulbaums angewiesen. Der Nachweis im Ahörndl Moor gilt als Erstnachweis für Oberösterreich.
News
Naturschutzaktivitäten im Ahörndlmoor
- © Land OÖ/Siegfried Kapl
- © Claudia Leitner
- Scheidiges Wollgras © Claudia Leitner
- Heidelbeere © Claudia Leitner
- © Claudia Leitner
- © Claudia Leitner
- 2015 - Flachabtorfung © Martin Schwarz
- 2016 - Flachabtorfungsfläche © Claudia Leitner
- 2018 - Grabensperren © Mario Pöstinger